Montag, 12. April 2010

Automatisiertes Handeln - Wo liegen die Probleme?

Seit Beginn meiner Forex-Erfahrungen befasse ich mich beinahe täglich mit dem automatisierten Handeln. Wenn man den ganzen Angeboten für Expert Advisor glauben würde, gäbe es nichts einfacheres. Die Realität sieht da leider etwas anders aus. Doch warum ist es so schwer einen Expert Advisor zu programmieren, der auch über längere Zeit profitabel am Forex-Markt handelt?

News
Eines der grossen Probleme mit denen jeder Expert Advisor zu kämpfen hat sind die News. Wenn wichtige neue Informationen in den Markt einfliessen, kann ein Währungspaar innert sehr kurzer Zeit problemlos 100 Pips in eine beliebige Richtung ausbrechen. Ich kenne bis heute kaum eine EA die dies berücksichtigt. Oftmals werden bei solchen Ausbrüchen dann Signale generiert die allerdings erst nach dem Schliessen der Bar gehandelt werden. Da sich nach einem solchen Ausbruch jedoch meist eine Preis-Korrektur abbildet, kann dies zu falschen oder sagen wir einmal übertriebenen Signalen führen. Im dümmsten Fall läuft die erste Order nach den News innert Kürze ins StopLoss und nach Abschluss der News-Bar generiert sie ein Signal in die Gegenrichtung das dann von der Korrektur erneut ausgestoppt wird.

Support & Resistance
Ein weiteres Problem das von kaum einer EA sauber gehandhabt werden kann sind Support & Resistance. Alle möglichen Support & Resistance Zonen zu erkennen ist schon ohne eine EA sehr aufwendig oder beinahe unmöglich. Diese Zonen allerdings mittels einer EA zu berücksichtigen ist eine echte Herausforderung. So geschieht es immer wieder das der Expert Advisor nahe einer wichtigen Support oder Resistance Zone einen Trade eröffnet der dann keinen sehr guten Start ins Leben hat. Selbst EA's die versuchen diese Zonen zu ermitteln tun dies meist nur im selben TimeFrame und nur eine gewisse Anzahl Bars in die Vergangenheit. So kann man vielleicht in einem 15 Minuten TimeFrame alle Zonen die sich in den letzten 300 Bars abgebildet haben so gut wie möglich erfassen und eröffnet seinen Sell Trade. Das man sich allerdings 10 Pips über einer Support-Zone befindet an der der Preis im letzten halben Jahr bereits 5 mal gescheitert ist, sieht man so nicht.
Um Support & Resistance sauber zu berücksichtigen benötigt man einen wirklich guten Algorithmus und sollte diesen auf allen TimeFrames über einen grösseren Zeitraum anwenden. Ob eine Zone dann schlussendlich hält weiss man dadurch aber immer noch nicht ;-)

Price-Action & Chart-Pattern
Es gibt Themen die extrem schwer abzubilden sind in Indikatoren und Expert Advisor. Dazu gehören Price-Action und Chart-Pattern. So können wir beispielsweise von Auge ziemlich leicht einen Pullback in einem Trend erkennen. Auch Elliot-Waves sind mit etwas Übung relativ leicht zu erkennen. Dies allerdings einer EA beizubringen ist ausgesprochen tricky. Da Price-Action wie auch Chart-Pattern sehr mächtig sind und oftmals einiges mehr Wert als die Signale eines technischen Indikators, eröffnen Expert Advisor manchmal in den unmöglichsten Situationen einen Trade.

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